Portwein

Der Begriff Portwein ist in Europa geschützt und darf nur aus Trauben hergestellt werden, die aus dem nordportugiesischen Douro-Tal stammen. Nachdem die Ernte Ende September eingefahren ist, werden die Trauben abgepresst und wie bei einem gewöhnlichen Wein zur Gärung angesetzt. Bei der Einmaischung ist allerdings darauf zu achten, dass möglichst viele Farbstoffe und Tannine extrahiert werden, da der Gärprozess bereits nach zwei bis drei Tagen durch die Zugaben von Weingeist (mind. 77%) gestoppt wird. Somit sind noch mehr als die Hälfte des natürlichen Zuckergehalts unvergoren, der Wein bleibt daher aufgrund seines natürlichen Restzuckers süß, eine Aufzuckerung ist deshalb nicht notwendig. Der klare Jungwein wird in stehende Holzfässer gefüllt und ruht nun bis zum darauf folgenden Frühjahr, bis der Kellermeister die Qualität des Weines prüft und entscheidet, welchen Portweintyp er anmeldet.

White Port
Der Sommer scheint für den White Port die passende Jahreszeit zu sein. Aber auch in der dunkleren Jahreszeit wird er gerne als Aperitiv genossen. Ob lieblich, trocken oder gelagert, der weiße Port bietet etwas für jeden Geschmack. Pur gekühlt oder in der Kombination mit Tonic überzeugt er mit seiner Frische und angenehmen Trinkfreudigkeit. Der Klassiker ist der Port mit Tonic: 5cl weißer Port und 15cl Tonic-Water. Wenn mehr Aromen gewünscht sind, versuchen Sie die Zugabe einer Zitrone oder Limette und frischer Minze.

Ruby
Der Ruby ist ein Verschnitt aus verschiedenen Jahrgängen, er ist der einfachste aber auch der meist konsumierte Portwein. Es sind mindestens zwei Jahre Lagerung in großen Gebinden vorgeschrieben, er ist fruchtig süßlich und weist eine hellrote Farbe auf.

Tawny Port
Dieser Portwein verändert seine Farbe während der Alterung durch Oxidation, von schwarzrot zu einem Orangeton bzw. Bernsteinton. Tawnys bieten ein breites Qualitätsspektrum, von einfachster bis zur Spitzenqualität. Sie können als Assemblage nach jahrelanger Holzfasslagerung auf den Markt kommen, wobei die Altersangaben von 10, 20, 30 und mehr Jahren nur als Annäherungswert zu verstehen sind. Das Abfülljahr muss am Etikett angegeben werden. Gute, fassgereifte, alte Tawnys erreichen einen seidigen, milden Charakter und schmecken süß und nussig. Tawny wird leicht bis gut gekühlt getrunken.

Colheita
Colheita ist am ehesten als Jahrgangs-Tawny zu verstehen, der mindestens sieben Jahre Fasslagerung aufweisen muss und durch das Portweininstitut geprüft wird. Erst nach Bestehen dieser Prüfung darf er als solcher deklariert werden. Mit der Abfüllung erklärt der Hersteller seinen Colheita als trinkreif, er entwickelt sich in der Flasche nicht mehr weiter, obwohl er noch einige Jahre gelagert werden kann. Laut Gesetz muss auf dem Etikett das Ernte- sowie das Abfülljahr angegeben werden.

Late Bottled Vintage
Häufig mit LBV abgekürzt liegt in der Reifung zwischen einem Tawny und einem Vintage Port. Er wird aus guten Weinen eines Jahrgangs hergestellt und liegt länger im Fass als ein Vintage. Er muss jedoch laut Gesetz zwischen dem vierten und sechsten Jahr abgefüllt werden. Ein LBV ist früher trinkreif als ein Vintage des gleichen Jahrgangs. Auch beim LBV müssen Ernte- und Abfülldatum auf dem Etikett vermerkt werden.

Vintage
Vintage Port ist ein Verschnitt höchst qualitativer Weine aus verschiedenen Lagen, aber eines einzigen Jahrgangs. Vintage Port reift nur 2 Jahre im Fass und wird anschließend auf Flaschen gefüllt. Vintage Port ist in der Jugend tief purpurrot und erst nach jahrzehntelanger Reifung in der Flasche bernsteinfarben. Er eignet sich für die jahrzehntelange Lagerung. Durch die frühe Abfüllung und enorme Konzentration von Farbstoffen und Polyphenolen bildet Vintage Port stets ein Depot und gehört deshalb unbedingt dekantiert.