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Unabhängiger Familienbetrieb seit 1990
In den Jahren 1891 und 1892 wurde durch die Familie Gütermann in der Pößnecker Straße, unweit des Saalfelder Bahnhofes, eine nach damaligen Gesichtspunkten moderne Brauerei errichtet.
Im Kreisblatt vom 17.06.1892 war folgendes zu lesen: „Der hiesige Gewerbeverein besichtigte gestern Abend auf Einladung das neu errichtete Bürgerliche Brauhaus, das mit den vollkommensten Maschinen der Neuzeit ausgestattet ist und unter anderem auch eine Eismaschine aufweist, was einen durchaus günstigen Eindruck macht, ebenso die Kellereien.
Das neue Gebräu fand allseitig Beifall und es ist vorzüglich bekommen, so dass man wohl die Erwartung aussprechen darf, dass das Saalfelder Bürgerbräu, das von morgen ab offiziell verzapft wird, sich bald in günstiger Weise einführen wird. Wir rufen dem jungen, zugkräftigen Unternehmen ein fröhliches „Glück auf“ zu.“
Im Jahre 1908 erfolgte die Umwandlung der Privatbrauerei in eine GmbH mit mehreren Gesellschaftern. Zehn Jahre später wurde die Vereinigte Dampfbierbrauerei Saalfeld vom Bürgerlichen Brauhaus aufgekauft und stillgelegt, d.h. ab dem Jahre 1918 gab es in Saalfeld nur noch eine Brauerei. Die zur Vereinigten Dampfbierbrauerei gehörende Mälzerei führte das Bürgerliche Brauhaus bis ins Jahr 1952 weiter.
1925 erfolgte die Umwandlung der Brauerei in eine Aktiengesellschaft, wobei die Aktienmehrheit der Riebeck-Konzern im Besitz hatte. In den folgenden Jahren nahm der Ausstoß des Betriebes enorm zu.
Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Saalfeld mehrmals bombardiert, ohne dass größere Schäden entstanden. Am 9. April 1945 jedoch erfolgte der bis dahin größte Angriff auf den Saalfelder Bahnhof, wobei auch die Brauerei vernichtend getroffen wurde.
Dem damaligen Braumeister Strobl war es zu verdanken, dass schon 9 Monate später, im Januar 1946, der erste Sud eingebraut werden konnte. Am 7. Februar 1946 kam das erste selbst gebraute Bier wieder zum Ausstoß.
Auf Beschluss der Besatzungsmacht enteignete man die Brauerei 1948 und gliederte sie in die Vereinigung Volkseigener Betriebe ein. In den 50-er Jahren wurden nun auch dringend notwendige Investitionen durchgeführt: neue Dampferzeuger, leistungsfähige Kälteversorgung, neue Lagertanks, ein Drei-Geräte-Sudwerk sowie eine neue Füllerei.
In den kommenden Jahren aber bedachte man die Getränkeindustrie bei der Vergabe staatlicher Investitionsmittel für Bau oder Ausrüstungen immer zuletzt, so dass sich die Brauerei zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1989 in einem technisch total veralteten Zustand befand. Ebenso schlecht war die Bausubstanz der Gebäude.
Im Juni 1990 erfolgte die erneute Umwandlung in eine GmbH mit dem Gesellschafter „Treuhandanstalt Berlin“.
Voraussetzung dafür war unter anderem die komplette Sanierung der Gebäude und Technik. Das zog sich über viele Jahre hin und wird heute noch konsequent fortgesetzt.
Direkt nach der Wende ging der Getränkeabsatz stark nach unten. Die Verbraucher wollten erst einmal den westlichen Getränkemarkt erkunden und neue Biersorten probieren. Für die Saalfelder Brauer war das eine große Herausforderung, mit hoher Qualität und verschiedenen neuen Biersorten die Kunden zu überzeugen, den Saalfelder Bieren wieder eine Chance zu geben.